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Die Chinesische Luftfahrtindustrie bietet enormes Potenzial für ausländische Unternehmen


Die chinesische Luftfahrtindustrie durchläuft derzeit beispiellose Veränderungen. Laut der International Air Transport Association (IATA) wird China bis 2022 die USA als größten Luftfahrtmarkt abgelöst haben. Auch im Bereich der Raumfahrt möchte das Land vorankommen. Der Drang zur Weiterentwicklung im Luftfahrtingenieurswesen ist unermesslich.

Dieser Artikel erörtert den derzeitigen Markt, das Wachstumspotenzial und Investitionsmöglichkeiten.

Überblick über den chinesischen Luftfahrtmarkt

Der 2015 veröffentlichte staatliche Plan „Made in China 2025“ (MIC 2025) nennt Raum- und Luftfahrt als eine der 10 Schlüsselindustrien. Bedingt durch die Wachstumszahlen im heimischen Passagierflugverkehr kommt diese Aussage nicht überraschend. Die Passagierzahlen sind enorm. Laut IATA erfolgten 2017 die höchsten Zuwachsraten bei Passagierflügen (59 Millionen mehr Flugreisen als 2016) in China.


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Laut dem chinesischen Tourismusverband kommen aus China auch die meisten ins Ausland reisenden Touristen. 2017 reisten 127 Millionen Chinesen ins Ausland.

Doch das Wachstum im Flugverkehr kommt nicht nur durch die Reisen der Chinesen zustande. Chinesische Fluggesellschaften bieten ausländischen Reisenden billige Langstreckenflüge in andere Städte mit einem Zwischenstopp in China. Um den

Transitverkehr zu erhöhen und Touristenaufenthalte im Reich der Mitte zu steigern, wurden ein 18 chinesischen Städte Transitvisa mit einer Dauer von mehreren Tagen eingeführt.

Doch der chinesische Luftraum wird nach wie vor von ausländischen Flugzeugen beherrscht. Die meisten Flugzeuge chinesischer Airlines stammen von Boeing und Airbus. Im Dezember 2018 investierte Boeing 33 Millionen US-Dollar in ein Joint-Venture mit der staatlichen Commercial Aircraft Corporation (Comac), um in Zhoushan ein Fertigungs- und Auslieferungszentrum für seine 737 Flugzeug zu bauen.

Im selben Jahr feierte der europäische Erzrivale Airbus das 10-jährige Jubiläum seiner Fertigungsstraße (FAL) für den A320 in Tianjin. Ebenfalls in Tianjin befinden sich das Fertigungs- und Auslieferungszentrum für die A330 und ein Logistikzentrum. Die FAL in Tianjin ist ein Joint-Venture zwischen Airbus und einem chinesischen Konsortium mit der Freihandelszone Tianjin und der China Aviation Industry Corporation (AVIC). Hier handelte es sich um die erste Airbus-Fertigungsstraße außerhalb Europas. Außerdem eröffnete der Konzern kürzlich ein Innovationszentrum im chinesischen Shenzhen.

Andere in China präsente internationale Unternehmen der Luftfahrtbranche sind Bombardier, das einen Anteil von 24% des Privatflugverkehrs in China ausmacht, Gulfstream (42 %) und Cessna, dessen Skyhawk sich weltweiter Beliebtheit bei der Pilotenausbildung erfreut. Sie alle profitieren von den enorm steigenden Zahlen im Flugverkehr.

Mit dieser Dominanz ausländischer Flugzeuge befasst sich auch MIC 2025. Hier setzt sich der Staat zum Ziel, dass bis 2025 10% der Flugzeuge in China und 10-20% der Flugzeuge weltweit aus chinesischer Fertigung stammen sollen. Für diese Ziele setzt China auf den C919. Dieses Flugzeug des chinesischen Luftfahrtunternehmens Comac soll sich mit der Boing 737MAX und dem Airbus A320neo messen. Der C919 wird in China produziert, seine rasche Entwicklung mit einer Konstruktionsphase von bisher nur 10 Jahren wurde jedoch durch zahlreiche internationale Unternehmen unterstützt. Das Flugzeug soll bis Ende 2020 in China zugelassen werden.

Chinas Potenzial im Luftfahrtmarkt und regulatorische Änderungen

Laut IATA wird Chinas Luftfahrtmarkt rasant weiterwachsen. Für 2036 wird mit einem Anstieg um 921 Millionen Passagiere auf dann sage und schreibe 1,5 Milliarden gerechnet. Natürlich bedarf es zur Erfüllung dieser Prognose enormer Infrastrukturinvestitionen. Die chinesische Regierung verfolgt hier ebenfalls große Pläne für ihre Flughäfen.

Der neue Daxing International Airport Peking ist ein außerordentliches Beispiel für diese ehrgeizigen Ziele. Der Flughafen, der im September 2019 eröffnen soll, kann mit 7 Start- und Landebahnen 100 Millionen Passagiere abfertigen (Quelle: CNN).

Aber Infrastruktur allein führt noch nicht zu den Investitionen, die China für seine Ziele benötigt. 2018 kündigte die Civil Aviation Administration of China (CAAC) eine Vielzahl von Gesetzesänderungen an, um so auf die Veränderungen im Luftfahrtmarkt reagieren zu können.

Eine Maßnahme bestand darin, den Fluggesellschaften mehr Freiraum bei der Preisgestaltung für Inlandsflüge einzuräumen, womit sie höhere Preise für stark frequentierte Strecken berechnen können.

Die CAAC lockerte außerdem ihre Bestimmung „eine Strecke, eine Airline“ (Quelle: Reuters) und erlaubt bei internationalen Langstreckenflüge nun mehr Wettbewerb zwischen Chinas drei großen staatlichen Fluggesellschaften Air China (Sitz Peking), China Eastern Airlines (Sitz Shanghai) und China Southern Airlines (Sitz Guangzhou).

Eine weitere Herausforderung für Chinas Wachstum im Bereich Luftfahrt ist der für Passagierflüge verfügbare Luftraum. Seit 2010 arbeiten Zivil- und Militärbehörden gemeinsam an der Öffnung des Luftraums unterhalb von 4.000 Metern. 2016 verkündete Chinas Staatsregierung Flugzeugtests für den Luftraum von unterhalb 3.000 Metern. Dies ist besonders vielversprechend für kleine Fluggesellschaften, Privatjets und den Helikopterverkehr.

Die CAAC lockert derzeit Regulierungen, die einst die Entwicklung einer Privatjetindustrie schwierig machten, und kurbelt so das Wirtschaftswachstum an, da Geschäftsreisende schneller an weit entfernte Orte gelangen können. 2017 änderte die Staatsregierung mehr als 30 Regelungen zu Gunsten von Privatjets und den dazugehörigen Leistungen, womit nun deutlich mehr geflogen wird.

Chancen für ausländische Unternehmen in Chinas Luftfahrtindustrie

Neben den im August 2018 bekanntgegebenen Gesetzesreformen veröffentlichten die CAAC und die nationale Entwicklung- und Reformkommission (NDRC) eine gemeinsame Liste von Privatluftfahrtprojekten mit einem insgesamten Wert von etwa 16 Milliarden US-Dollar (Quelle: Xinhuanet). Die Projekte sollen Privatinvestoren anlocken und erstrecken sich auf eine Reihe von traditionellen und neuen Bereichen. Dazu gehören Flughafenbau, Frachtlogistik, Flugzeugwartung, Luftrettung, Drohnen und Datenübermittlung auf dem Luftweg. Darüber hinaus haben die Europäische Kommission und China im Mai 2019 zwei Vereinbarungen unterzeichnet, um gemeinsame Luftfahrtsstandards zu entwickeln. Diese sollen die Flugverbindung zwischen China und der EU verbessern, Arbeitsplätze sowie Wirtschaftswachstum schaffen und den kulturellen Austausch zwischen China und Europa fördern.

Je nach Erfolg der ersten Projekte sollen weitere in einer zweiten Liste folgen. Die Anstrengungen, Luftfahrtstandards und Unternehmensmanagement zu verbessern und die Forschung und Entwicklung zu beschleunigen, bieten internationalen Unternehmen ein enormes Potenzial auf dem chinesischen Markt.

Zu den Bereichen für Auslandsinvestitionen gehören:

  • Wartung, Reparatur und Betrieb
  • Allgemeine Luftfahrt
  • Luftverkehrsmanagement und Luftnavigationsleistungen
  • Flughäfen (Planung, Bau, Energieeffizienz, Flughafensicherheit, grundlegender Support und Terminalausstattung)
  • Ausgefeilte Hightech-Komponenten
  • Flugsimulatoren und Trainingsgeräte
  • Flugzeuginternetverbindung

Auch Chinas Helikoptermarkt profitiert vom Abbau der staatlichen Regulierungen. Derzeit gibt es landesweit nur sehr wenig Helikopter. Bedingt durch die wachsende Nachfrage im zivilen und militärischen Bereich könnte China jedoch zu einem der am schnellsten wachsenden Helikoptermärkte weltweit werden und somit Chancen für heimische und internationale Unternehmen bieten (Quelle: Export.gov).

Sowohl Boeing als auch Airbus betonen Chinas Investmentpotenzial. In einem CNBC-Interview im Januar 2019 sagte der Boeing-Vorstandsvorsitzende Dennis Muilenburg: „Weltweit werden in den nächsten 20 Jahren 43.000 neue Flugzeuge benötigt; etwa 7.700 davon in China. China braucht Flugzeuge… für sein Wirtschaftswachstum und um dieses Wachstum in zahlreichen Sektoren zu befeuern.“ Und der Vorstandsvorsitzende von Airbus China, Xu Gang, sagte gegenüber China Daily: „China ist ein großer Markt für multinationale Unternehmen. Wir müssen innovativ denken, investieren und Kooperationsmöglichkeiten erkunden.“

So kann Melcher ausländische Unternehmen in Chinas Luftfahrtindustrie unterstützen

Chinas Luftfahrtindustrie wird in den kommenden Jahren zweifelsohne enorm wachsen, was internationalen Unternehmen große Chancen bietet. Dabei müssen die Unternehmen China jedoch als besonderen Markt begreifen, für den es ein sorgfältig ausgearbeitetes Konzept braucht. Marktkonzept, Verkauf, Verkaufskanäle, Zugang zu Entscheidungsträgern, Kundenservice und Schulungen, Preisgestaltung, Markenschutz und Werbung sind nur einige der für eine Chinastrategie zu berücksichtigenden Aspekte. Besonders auf kleine und mittelständische Unternehmen kommen bei Geschäften mit China oft enorme Kosten und Herausforderungen zu. Daher kommt es für den Erfolg in China auf den richtigen Partner vor Ort an.

Der Verkauf von Maschinen, Industriematerial und Ersatzteilen in China gehört für Melcher seit fünf Jahrzehnten zum Kerngeschäft. Durch seine Geschäftssparte Melchers Aviation Technical Service (MATS) ist Melcher seit über zehn Jahren in der Luftfahrtindustrie aktiv. In China ist MATS die lokale Anlaufstelle für viele internationale Unternehmend er Luftfahrtbranche. Zu seinen Produkten gehören Flugzeugteile und -komponenten wie Kabineninnenausstattung, spezielle Reparaturwerkzeuge für Boeing und Airbus, grundlegender Support und IFS-Produkte. Zu unseren Kunden gehören hauptsächlich Flugzeugbauer (OEMs), Fluggesellschaften, Wartungsunternehmen (MROs), Flugzeugvermieter und andere Dienstleister in Chinas Luftfahrtindustrie.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns bitte unter [email protected]

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